Jede zweite Kuh ist lahm. Über die gesamte EU hinweg entsteht dadurch ein Verlust von einer Milliarde Euro jährlich", . Fruchtbarkeit und Milchleistung sinken, die Kühe fühlen Schmerz und leiden. Verschiedene Studien sprechen von Lahmheitsraten zwischen 5 % (Israel) und bis zu 60 % (Großbritannien). Deutschland sollte sich mit 45 % ebenfalls nicht auf dem Ist-Zustand ausruhen. Warum aber haben Lahmheiten in den vergangenen Jahren so stark zugenommen? Die Ursache liegt in der gestiegenen Milchleistung: 10.000 kg im Jahr bedeuten meist festen Boden im Laufstall statt Steppe und viel Konzentrat statt ausschließlich Rohfaser.

 

Die Fütterung ist immer das Problem

Gliedmaßenerkrankungen treten besonders häufig im Zeitraum rund um die Geburt auf. Nicht nur, dass die negative Energiebilanz für Stoffwechselerkrankungen wie Ketose oder Labmagenverlagerungen sorgt. Ist eine Kuh erstmal lahm, gerät sie immer tiefer in diesen Teufelskreis: Wenn die Füße schmerzen, wird jeder Schritt wohl überlegt. Der Weg zum Melken ist Pflicht, der zum Futter oftmals freiwillig. Die Tiere mobilisieren Körperfett, um ihren Energiebedarf zu decken. Die Trockenmasseaufnahme sinkt - die Chance, das Tier früh zu entdecken und aus einer leichten Lahmheit keine schwere werden zu lassen! 

Denn das wichtigste Tool bei der Lahmheitsvorsorge ist eine angepasste Fütterung. Genügend Rohfaser in der Ration sorgt dafür, dass der Pansen nicht in eine Acidose abrutscht. Bei einer Pansenacidose stirbt plötzlich eine große Menge Pansenbakterien ab - die freigesetzten Giftstoffe und gefäßwirksamen Substanzen gelangen ins Blut, schädigen und schwächen die hornbildende Lederhaut.

Was aber, wenn die Ration passt und die Kühe trotzdem lahm gehen? Dann sollte man prüfen, ob es die gerechnete Ration tatsächlich auch gemischt auf den Futtertisch schafft. Und, nicht weniger wichtig: die Kühe das Futter auch erreichen können! "Regelmäßiges Nachschieben kann manchmal Wunder wirken", 

 

 

Und sonst? Tipps und Tricks vom Profi!

  • Die funktionale Klauenpflege sollte regelmäßig durch ausgebildete Landwirte/Klauenpfleger erfolgen und früh genug beginnen. Ausgelassene Klauenpflege ist ebenso schädlich wie falsch durchgeführte Klauenpflege. Zuchtreife ist Pflegereife - und die beginnt im Alter von 8 bis 10 Monaten!
  • Nur wenn Arbeit Spaß macht, wird sie getan. Darum einen rückenschonenden, hell erleuchteten Arbeitsplatz zur Klauenpflege schaffen, der auch noch gute Treibemöglichkeiten bietet! Der Kippstand ist für Kühe übrigens sehr wenig stressbehaftet, was Versuche mit Stresshormonen im Blut der Kühe zeigen. 
  • Nach der Behandlung: Eine Kuh mit Klotz gehört auf festen Boden, eine schwer lahme in die Tiefstreu und eine Kuh mit Verband nicht durchs Klauenbad!
  • "Ein guter Milchbauer gewinnt auf dem Feld!" Bestes Grundfutter hat oberste Priorität.
  • Eine Kuh kann sich ihre Schuhe nicht selbst aussuchen: Intakte Laufflächen verhindern schmerzhafte Stöße und Sohlengeschwüre. Den Schieber regelmäßig laufen lassen: Nicht beim Fressen und so häufig, dass der Kot nicht "überläuft".
  • Sandboxen benötigen hinten eine Aufkantung. Sonst gelangt zu viel Sand auf die Laufflächen, das Ergebnis sind durchgelaufene Sohlen. 
  • Bei Klauenbädern auf die richtige Ausführung achten: mind. drei Wannen hintereinander bzw. eine Länge von 3,40 m. Vorne eine Stufe, die das Tier bremst. Und ein Sichtschutz an den Seiten, damit die Kühe nicht aus Angst vor Spiegelung abkoten!
  • Überbelegung vermeiden, Färsen und Kühe trennen: Sonst lassen sich Liegeboxen nicht für alle komfortabel einrichten.
  • Zucht auf Gliedmaßengesundheit: Ein breites Becken verringert die Gefahr von Schwergeburten. Dadurch kam in den letzten Jahren jedoch auch immer mehr Last auf die Außenklaue. Bei der Bullenwahl auf ausgezeichnete Fundamente achten!
  • Klauenwaschanlagen sind für eine gesunde Herde in Ordnung. Bei Infektionskrankheiten steigt jedoch die Gefahr der Neuinfektion. Achtung vor Kanten: Stöße belasten das Horn mehr, als dass die Reinigung Besserung bringt.

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